Montag, 14. Dezember 2020 | Back to article
Das Engelchen zum Glück, auf dessen garantierte Wirkungen man oft in der Schlange der Interessenten für ein günstiges Schicksal steht, ist einer der Phänomene des St.-Bartholomäus-Doms auf dem Pilsner Marktplatz.
Die Sage sagt, dass die Wunderwirkungen des Engelchens tradiert werden, seit dem im St.-Bartholomäus-Dom der Rakovnik Henker heiratete. Und da der Henker in die Kirche nicht durfte, vertrat ihn (nur vor dem Altar) sein Freund.
Der Henker betete in der Zeit am äußeren Hinteraltar des Doms. Nach dem Gebet stand er auf und beim Aufstehen hielt er sich am Engelchen fest, das auf dem Gitter des Doms ausgeschmiedet wurde. Da dieses Ereignis nicht ohne Zeugen war, sorgten die Pilsner Bürgerinnen um den Rest.
Die Sage über die Wichtigkeit des Engelchens verbreitete sich schnell in die ganze Region und sie verbreitet sich bis heute. Lassen Sie sich selbst überzeugen...
Zumbera und Smorabus sind zwei legendäre Figuren der Pilsner Sagen. Der erste ist sehr gut bekannt, denn seine Statue kann man noch heute an der Front des Hauses neben dem Rathaus sehen. Der zweite – Smorabus – wäre vielleicht in völlige Vergessenheit gerieten, wenn es die Einträge von Jaroslav Schiebel nicht gewesen wäre.
Der ältere Zumbera war nach der Erzählung einer neunzigjährigen Frau, die von Ladislav Labek aufgezeichnet wurde, ein Raubritter. Er hatte seinen Sitz auf der Burg bei Litice und bildete mit Peda auf Pecihradek und Radous auf Radyne ein Trio gefürchteter Abenteurer. Die Wirklichkeit soll jedoch anders sein. Zumbera sollte ein Symbol für die Marktordnung sein, wer heute weiß … Auf alten Fotos kann man heute seine Statue an der Brunnensäule sehen, die in der nordöstlichen Ecke des Marktplatzes stand. Für alte Pilsner hatte dieser Brunnen eine besondere Bedeutung:
Bis zur Auflösung des Zumbera-Brunnens wurde jeder ordentliche Pilsner mit Zumberas Wasser getauft, weil das Taufwasser von der Sakristei des Pfarrerdoms gerade aus dem Zumbera-Brunnen genommen wurde, dieser Brunnen stand nämlich am nächsten. Das ehrenwürdige schon hundertjährige Kännchen, mit dem diese Zeremonie vorgenommen wurde, befindet sich im Völkerkundlichen Museum.
Historisch jünger ist die Figur Smorabus, die im Vergleich mit Zumbera mit keinem Geheimnis verhüllt ist. Es handelt sich nämlich um eine Figur, deren Existenz belegt ist. Das Schicksal von Smorabus wurde mit dem Schicksal der Pilsner Scharfschützen verbunden. Im Schiebls Buch Der Bürger in Rüstung wird an Smorabus erinnert und werden hier auch Einzelheiten über die Funktion erwähnt, die er in Pilsen ausübte. Bevor das Pilsner Maria-Magdalena-Spital niedergerissen wurde, erzählte im Jahre 1882 die verarmte Bürgerin Smuraviova darüber, wie der Name Smorabus entstand.
In den früheren Jahren, wenn immer die Scharfschießer gezogen waren, sprang vor der Musik ein Korpsdiener in der Harlekinverkleidung mit Pritsche in der Hand, mit der er beim Scheibenschießen zeigte, wohin der Schuss traf. In Pilsen nannte man diesen Diener allgemein und einfach nur Smorabus und es war gleich, wie sein Familienname lautete. Diesen Namen erhielt er wie folgt: In Pilsen lebte vor mehr als 200 Jahren eine reiche und verehrte Familie Smuravia, deren Mitglieder Ratsherren und manchmal auch Bürgermeister waren. Mit der Zeit wurde die Familie Smuravia infolge verschiedener Unfälle und Unglücke arm, und ein Familiennachkomme wurde gezwungen, die Dienerstelle bei den Scharfschießern zu nehmen. Als Diener wurde er dank seiner lustigen Tanzsprünge vor der Musik bei verschiedenen Festen berühmt, und das Publikum verstümmelte seinen Namen auf Smorabus. Diese Benennung wurde dann auf alle Diener des Schießerkorps übertragen.
Im Jahre 1995 erschien in der Pilsner Verlagsbuchhandlung Vesely das Buch „Goldenes Buch der Pilsner Sagen“ von Vladimir Havlic. Dieses Buch entstand nach der Schiebls Sammlung „Pilsen in Sagen, Legenden, Traditionen und Necken“. Die Publikation erschien unter finanzieller Unterstützung der Sparkasse Ceska sporitelna a.s., Filiale Pilsen anlässlich des 700. Jahrestages der Gründung der Stadt Pilsen.
Nach einigen Tagen begannen die Bürger, die Stadt zu vermessen und zu gründen.
Als Schiebl die Sagen über die Gründung Neuen Pilsens sammelte, fand er im Archiv des Nationalmuseums in Prag eine seltene Handschrift von Kaspar Ladislav Stehlik (1571 – 1611). Die Handschrift enthielt eine Aufzeichnung nach der Erzählung des Pilsner Bürgers Jakub Stehlik, geboren im Jahre 1480, der über die Gründung Neuen Pilsens von seinem Vater Bartolomej und von seiner Großmutter Marketa hörte. Bevor Jakub Stehlik im Jahre 1585 im Alter 105 Jahre starb, schrieb Kaspar Ladislav Stehlik seine Erzählung wie folgt:
Als in Altem Pilsen, das jetzt Pilsen heißt, die Bürger rieten, wie man die Stadt erweitern könnte, fanden sie keine Lösung, denn die Stadt lag unter Hügeln und Unebenheiten und sie mussten auf die Erweiterung verzichten.
Einmal saßen im Gefängnis zwei Personen; man weiß heute nicht mehr, wie sie dorthin gerieten. Diese zwei männlichen Personen sagten den Bürgern der Stadt, dass sie ihnen eine Stelle zeigen wollen, wo sie die Stadt bauen können. Die Bürger Alten Pilsens stimmten zu und führten sie in Fesseln zu der Stelle. Sie kamen zu der kleinen St.-Barbara-Kirche. Aus der Kirche ist jetzt eine Kappelle im Barfüßlerkloster im Kreuzgang. Nicht weit von der Kirche befand sich eine Schenke. Hier steht das Hevernikuv Haus (Haus Nummer 115 in der heutigen Zbrojnicka Straße) und führt hier eine Straße.
Als sie alle zu dieser Stelle kamen, sagten die zwei Personen den Bürgern, dass sie hier eine Stadt gründen. Sie sagten der Stadt vorher, dass sie einen guten Ruf haben wird, vielen Nationen bekannt wird und dass der Gott die Bewohner dieser Stadt immer schützt. Dann verschwanden sie beide, die Fesseln waren nicht mehr zu sehen.
Nach einigen Tagen begannen die Bürger, die Stadt zu vermessen und zu gründen.
An dieser Stelle befanden sich Aue, Gebüsch, Erlen, auch Felsen waren hier zu sehen. Sie nannten die Stadt Neues Pilsen, denn Altes Pilsen gab es schon. Die Stadt Neues Pilsen wurde dann viel größer als Altes Pilsen, deshalb nannte man Altes Pilsen Plzenec wie kleines Pilsen. So heißt diese Stadt bis heute. Vor dem Baubeginn der neuen Stadt kamen an der Stelle viele Schnecken vor (auf Tschechisch Schnecke = plz – Plzen) ebenso wie bei Plzenec, Pilsen, beim Hof von Radous.
Im Jahre 1995 erschien in der Pilsner Verlagsbuchhandlung Vesely das Buch „Goldenes Buch der Pilsner Sagen“ von Vladimir Havlic. Dieses Buch entstand nach der Schiebls Sammlung „Pilsen in Sagen, Legenden, Traditionen und Necken“. Die Publikation erschien unter finanzieller Unterstützung der Sparkasse Ceska sporitelna a.s., Filiale Pilsen anlässlich des 700. Jahrestages der Gründung der Stadt Pilsen.
Zum Bestandteil des Arbeitsinhaltes des Henkers und dessen Gehilfen wurde Anwendung der Stadtfolterkammer und des Prangers. Wem nur die Beine und Arme gebrochen wurden und auf dem Pranger ausgestellt wurde, der konnte über Glück sprechen. Aus dem Galgen führte der Weg nur zum Kirchhof. Als noch in der Nachbarschaft der St.-Bartholomäus-Kirche auf dem Marktplatz die Friedhofsmauer stand, wurde auf der rechten Seite des Haupteingangs in diese Friedhofsmauer ein Eisenring eingelassen, in den der Hals des Verurteilten geklemmt wurde. Der auf diese Weise gefesselte Verurteilte musste immer am Sonntag und am Feiertag an dieser Strafenstelle so lange stehen, wie das Gericht entschied.
Der grausamste Gegenstand der Pilsner Folterkammer war die eiserne Jungfrau, die die Pilsner nach dem Nürnberger Muster fertigen ließen. Im Jahre 1878 wurde nach der Erzählung des letzten Rathauswirt geschrieben, dass einmal ein Mensch mit der Umklammerung in die eiserne Jungfrau zum Tod gequält wurde. Dann wurde jedoch festgestellt, dass er nicht schuldig war. Die Nachricht darüber erfuhr der König, er regte sich auf und befahl, dass die Pilsner ihre eiserne Jungfrau zerstören. Dies passierte auch.
Es scheint, dass diese Erzählung einen bestimmten Zusammenhang mit der Nachricht aus dem Jahre 1874 haben kann. Nach dieser Nachricht spukte im Haus Nummer 251 in der heutigen Sedlackova Straße ein schwarz gekleideter Mann. Er erschien immer um die Mitternacht und um ein Uhr verschwand er immer auf einmal. Die alten Zeugen erzählten, dass er früher Richter in Pilsen war und ein unberechtigt beschuldigtes Mädchen zum Tod quälen ließ. Jetzt hat er angeblich im Begräbnis keine Ruhe. Er wird befreit, wenn ein männlicher Nachkomme des Mädchens zum Priester wird und für die Rettung seiner Seele ein Gottesdienst dient.
Es scheint, dass diese Bedingung erfüllt wurde, denn einmal hörte das Gespenst auf, sich zu zeigen.
An das unrühmliche Ende der schrecklichen Gegenstände, das erst um die Wende der fünfziger und sechziger Jahre des vorigen Jahrhundert kam, erinnerte der letzte Rathauswirt: In einem alten Stadtlager, wo die Foltern aus der Pilsner Folterkammer gelagert wurden, befand sich auch eine große Wiege. Sie wurde zu einem besonderen Zweck bestimmt. Wenn immer ein Verführer eines Mädchens gerichtlich belangt wurde und schuldig gesprochen wurde, wurde er auf der rechten Seite des Eingangs ins Rathaus aus dem Marktplatz, an der Stelle, wo regelmäßig der Pranger stand, in diese Wiege gelegt und dort der öffentlichen Schande ausgestellt. Als unter dem Bürgermeister Wanka das Werkzeug aus der Stadtfolterkammer an einen Panorama-Inhaber verkauft wurde, wurde diese Wiege zum Brennstoff gespaltet.
Im Jahre 1995 erschien in der Pilsner Verlagsbuchhandlung Vesely das Buch „Goldenes Buch der Pilsner Sagen“ von Vladimir Havlic. Dieses Buch entstand nach der Schiebls Sammlung „Pilsen in Sagen, Legenden, Traditionen und Necken“. Die Publikation erschien unter finanzieller Unterstützung der Sparkasse Ceska sporitelna a.s., Filiale Pilsen anlässlich des 700. Jahrestages der Gründung der Stadt Pilsen.
Die Sagen haben das Recht, manchmal mit ihrem Inhalt von den historischen Tatsachen abzuweichen. Und ganz im Gegenteil – manchmal wird auch von den Historischern der Kern der Sage als ein Leitfaden zur Erkennung der Wahrheit anerkannt.
Die Chronisten Tanner und Hruska geben als den ältesten Teil des Wappens die weiße Windhündin von Radous mit goldenem Halsband an. Nach W.Widimsky wurde die Windhündin Pilsen von Premysl Otakar II amtlich erteilt, als er Pilsen im Jahre 1272 zur Königsstadt ernannt wurde. Das Kamel im Stadtwappen erwähnt Hilarius Litomericky:
Die Pilsner erbeuteten bei einem Ausfall bei der Belagerung Pilsens von den Einwohnern von Sirotek (1433) im Lager des Feindes ein Kamel. Sie führten es in die Stadt mit großer Freude. Die Sirotek Einwohner wollten das nie gesehene Tier mit fünfzig Koppen auszahlen. Dies lehnten die Pilsner ab. Sie akzeptierten das zweite Angebot der Feinde auch nicht, dass einen der wichtigsten gefangenen Pilsner dafür ausgegeben wird, der auf zweihundert Koppen geschätzt wurde. Als die Gefahr verging, schenkten die Pilsner das Kamel den Nürnberger für die Hilfe, die sie der Stadt bei der Belagarung leisteten.
Die Schlüssel sind als das Geschenk vom Papst Paul II belegt. Inmitten der Nachrichten und Erwägungen von berühmten Historikern findet man jedoch auch eine einfache Erzählung des Pilsner Schulmeisters Beringer aus dem Jahre 1868:
Bei der Belagerung der Stadt von den Einwohnern von Tabor und Sirotek erschien auf den Pilsner Schanzen angeblich die Tochter des Bürgermeisters, ungewöhnlich schön und stattlich. Sie veranlasste mit ihrem Mut sowie mit ihrem Aussehen die Verteidiger der Stadt zu großer Tapferkeit. Als der Feind unverrichteter Dinge abzog, wurde es ihr größtenteils als Verdienst zugeschrieben. Der Papst gab sie als eine Erinnerung daran als einen Engel ins Wappen in der Figur des Schildträgers, denn im Lager der Feinde war die Vermutung verbreitet, dass die weibliche Erscheinung auf den Schanzen ein vom Himmel zur Verteidigung Pilsens gesendeter Engel ist.
Im Jahre 1995 erschien in der Pilsner Verlagsbuchhandlung Vesely das Buch „Goldenes Buch der Pilsner Sagen“ von Vladimir Havlic. Dieses Buch entstand nach der Schiebls Sammlung „Pilsen in Sagen, Legenden, Traditionen und Necken“. Die Publikation erschien unter finanzieller Unterstützung der Sparkasse Ceska sporitelna a.s., Filiale Pilsen anlässlich des 700. Jahrestages der Gründung der Stadt Pilsen.
Der Besitzer der Herrschaft in Krimice, der Fürst von Lobkowitz, der die Herrschaft nach dem Grafen von Vrtba vererbte, lud zu sich ab und zu zum Mittagessen entweder die Grundbesitzer aus der Nachbarschaft oder den Pfarrer aus Vejprnice, die ihn gut verstanden.
Einmal war Herr Pfarrer wieder sein Gast. Im Gespräch erwähnte Herr Graf, dass er sich wundert, warum in Krimice so wenige schöne Mädchen geboren werden. Die Bauernmädchen aus der Pilsner Region sind ja durch ihren Reiz bekannt. Nur Krimice hat in dieser Hinsicht kein Glück.
Herr Pfarrer, der seit einer längeren Zeit darüber überlegte, wie er Herrn Grafen dazu bringt, ein schönes Bild der Gottesgebärerin für die Kapelle im Schloss in Krimice zu widmen, wohin die Bewohner von Krimice zum Gottesdienst kommen, kam schnell dazu, dass eine geeignete Antwort auf die Frage von Herrn Grafen zur Erfüllung seines Wunsches führen könnte. Er antwortete also, dass sich der weibliche Teil der Bevölkerung in Krimice bezüglich des Aussehens günstig ändern würde, wenn die Bewohner von Krimice immer etwas Schönes auf ihren Augen hätten. Ein schönes Bild der Heiligen Jungrau – es würde vielleicht helfen. Durch das Sehen auf das Bild würden die Züge der hiesigen Gesichter schöner.
Der Graf dachte ein wenig nach und nach einer Weile erkannte er an, dass Herr Pfarrer Recht haben könnte. Er kaufte für die Kapelle ein Bild der Heiligen Jungfrau, deren Gesicht sich mit außergewöhnlicher Schönheit auszeichnete.
Seit dem werden in Krimice die Mädchen geboren, die neben den Mädchen aus Utusice den Ruf der schönsten Mädchen in der Pilsner Region genießen.
Im Jahre 1995 erschien in der Pilsner Verlagsbuchhandlung Vesely das Buch „Goldenes Buch der Pilsner Sagen“ von Vladimir Havlic. Dieses Buch entstand nach der Schiebls Sammlung „Pilsen in Sagen, Legenden, Traditionen und Necken“. Die Publikation erschien unter finanzieller Unterstützung der Sparkasse Ceska sporitelna a.s., Filiale Pilsen anlässlich des 700. Jahrestages der Gründung der Stadt Pilsen.
Die Regierungszeit von Rudolf II machte nicht nur Prag berühmt, sondern auch viele Städte und Herrensitze in Böhmen durch berühmte Namen der Künstler, Wissenschaftler sowie Scharlatane. Die Goldene Zeit der Suche nach Lebenselixier und der künstlerischen Erzeugung von Edelmetallen kam auch nach Pilsen.
Unter dem Kaiser Rudolf II verbreiteten sich in Böhmen in ungewöhnlichem Maße Alchimie und Versuche der Golderzeugung. Nach den Traditionen der Familien Stehlik von Cenkov und Treustätt war ein Mitglied des Geschlechtes ausgezeichneter Astronom und Astrologe und hatte angeblich gute Beziehungen mit dem berühmten Astronomen Tycho de Brahe, der ihn mehrmals in Pilsen besuchte. Stehlik hatte seine Sternwarte in der Saska Straße. Hier errichtete er auch in seinem Haus eine Küche, in der er versuchte, Gold zu erzeugen. Dazu überredete ihn angeblich der Alchimist Skot (vielleicht Alessandro Scotto, der am 14. August 1590 in Prag ankam?). Er kam jedoch zu keinen Ergebnissen und erkannte, dass er von diesem Alchimisten-Schwindler getrogen wurde.
Auch im Rihovsky Haus wohnte ein Alchimist. Über eine geheimnisvolle alchimistischen Werkstatt im Rihovsky Haus, das sich an der Ecke der heutigen Presovska Straße und des Markplatzes befand, erzählte der Schulmeister Beringer, dessen Vater – Mützenmacher lange in diesem Haus wohnte. Das gleiche schilderte auch der Spielwarenerzeuger Kren, der seinen Laden im erwähnten Haus hatte.
Vor längst zog nach Pilsen – es ist nicht bekannt woher – ein Herr, er siedelte in der Stadt und wohnte im altertümlichen Rihovsky Haus. Er heiratete eine reiche bürgerliche Tochter, die jedoch bald starb.
Danach führte er ein einsames und absonderliches Leben. In seiner großen Wohnung lebte er nur mit einem alten Diener und niemand durfte zu ihm kommen. Er bereitete für arme Menschen Arzneien zu, er befasste sich angeblich auch mit Golderzeugung mit Hilfe des Teufels, dem er sich verschrieb. Einmal kam der Diener ins Rathaus und teilte mit, dass sein Herr in seiner Werkstatt erwürget liegt und um seinen Hals eine Furche hat wie vom Feuer. Das Rathaus entsendete einen Arzt und einen Schreiber mit Antreiber und sie fanden ihn wirklich tot, wie der Diener sagte. In der Werkstatt auf dem Tisch lagen viele unterschiedliche seltsame Gefäße, eines enthielt wirklich Edelgold. Die Schätze, über die in der Stadt erzählt wurde, wurden jedoch nicht gefunden.
Der Diener wurde im Rathaus verhört und erzählte, dass sein Herr oft nachts in den Keller ging, wohin niemand gehen dürfte, und er trug dorthin Pakete. Den Schlüssel von diesem Keller hatte nur sein Herr allein. Nach seinem Tod ließen seine Verwandten im Keller nach einem Schatz suchen. Sie fanden in der Wand eine Nische, wo wirklich eine Truhe mit Goldstücken gefunden wurde. Sie verteilten sich das Gold untereinander.
Im Jahre 1995 erschien in der Pilsner Verlagsbuchhandlung Vesely das Buch „Goldenes Buch der Pilsner Sagen“ von Vladimir Havlic. Dieses Buch entstand nach der Schiebls Sammlung „Pilsen in Sagen, Legenden, Traditionen und Necken“. Die Publikation erschien unter finanzieller Unterstützung der Sparkasse Ceska sporitelna a.s., Filiale Pilsen anlässlich des 700. Jahrestages der Gründung der Stadt Pilsen.